Kostenlos nutzen, statt teuer kaufen: die besten Gratis-Programme

Kostenlos nutzen, statt teuer kaufen: die besten Gratis-Programme
Gute Software muss nichts kosten: Wir stellen in zehn Kategorien die besten Gratis-Alternativen vor, die es derzeit für beliebte, aber kostspielige Anwendungen gibt.
„Was nichts kostet, ist auch nichts.“ Diese bekannte Maxime trifft auf mindestens einen Bereich nicht zu – nämlich auf Software. Denn hier gibt es zahlreiche leistungsstarke Gratis-Programme, die Dir Deine Arbeit erleichtern. Aber können diese wirklich mit Bezahl-Software mithalten? Oft ist das der Fall. Wir stellen Dir für verschiedene Anwendungsbereiche die besten kostenfreien Alternativen zu kostenpflichtiger Software vor. Zudem skizzieren wir, wo Du gegebenenfalls Abstriche machen musst oder darauf verzichten solltest.
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Antiviren-Software
Ohne Antiviren-Software solltest Du nicht im Internet surfen. Allerdings verlangen Anbieter von bewährten Antiviren-Programmen wie Avast oder Norton für ihre Software meistens eine monatliche Gebühr. Es gibt aber auch komplett kostenlose Alternativen.
Eine davon müssen Windows-Nutzer noch nicht einmal installieren. Denn Windows Defender ist bereits Teil des beliebten Betriebssystems. Das Programm bietet einen guten Basis-Schutz vor Bedrohungen wie Schadsoftware, Viren und Co. Zudem geht es sparsam mit den Ressourcen Deines Computers um und lässt sich intuitiv bedienen. In den meisten Tests schneidet der Windows Defender bezüglich der Erkennung von Malware kaum schlechter ab als kostspielige Bezahllösungen. Auch auf nützliche Features müssen Windows-Nutzer nicht verzichten. So ist in Microsofts Betriebssystem ebenfalls eine Firewall integriert. Auch ein praktischer Passwortmanager sowie VPN-Verbindungen – über den Browser Edge – stehen zur Verfügung.
Es muss aber nicht immer Microsoft sein. So bieten etwa einige Antiviren-Spezialisten abgespeckte Gratis-Versionen ihrer kostenpflichtigen Premium-Software an. Ein Beispiel dafür ist Avast Free Antivirus. Die Software schützt dabei nicht nur vor Viren und anderen Schadprogrammen, sondern auch vor Phishing-Attacken. Anders als der Defender ist die Antiviren-Software zudem sowohl für Windows als auch für Android und macOS verfügbar.
Du möchtest beim Thema Sicherheit keine Kompromisse eingehen? Dann kann es sinnvoll sein, sich für einen kostenpflichtigen Antivirenschutz zu entscheiden. Zwar gibt es gute und kostenlose Antiviren-Programme. In den meisten Tests schneiden die Bezahlversionen aber etwas besser ab. Das liegt auch daran, dass die Hersteller hier oft noch schneller auf neue Bedrohungen reagieren. Zudem ist Software in diesem Segment relativ günstig. So kannst Du oft schon für wenige Euro im Monat von einem umfassenden Schutz profitieren. Wenn Du hingegen nur selten im Internet surfst, könnte eine kostenfreie Alternative ausreichen.
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Backup-Software
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatleute sollten regelmäßig wichtige Dateien sichern. Dafür ist nicht zwingend Bezahl-Software erforderlich.
Bei einer kostenfreien Backup-Software wie Acronis True Image bleiben kaum Wünsche offen. Du kannst mit dem benutzerfreundlichen Programm nicht nur vollständige, sondern auch differenzielle oder inkrementelle Datensicherungen durchführen. Zudem bestehen zahlreiche Möglichkeiten der Automatisierung und sogar Verschlüsselungsoptionen. Was fehlt? Der Zugriff auf die Cloud von Acronis. Denn dieses Feature ist den kostenpflichtigen Versionen der Software vorbehalten. Dafür ist aber die Sicherung auf Cloud-Services wie Dropbox, Google Drive oder OneDrive möglich.
Eine weitere empfehlenswerte Alternative ist Aomei Backupper. Auch mit dieser Gratis-Software kannst Du sowohl differenzielle als auch inkrementelle Sicherungen erstellen. Ein Pluspunkt ist die sichere AES-Verschlüsselung der gesicherten Dateien. Im direkten Vergleich mit Acronis True Image gibt es allerdings etwas weniger Features. So fehlt die Möglichkeit, veraltete Datensicherungen automatisiert löschen zu lassen.
Beide Programme bieten vor allem privaten Nutzern praktisch alles, was moderne Backup-Software leisten sollte, und machen regelmäßige Sicherungen zum Kinderspiel. Nur einige Unternehmen, die besondere Ansprüche bezüglich passgenauer Einstellungen sowie spezieller (Automatisierungs-)Features haben, dürften mit kostenpflichtigen Alternativen besser bedient sein.
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Bildbearbeitungssoftware
Bei Programmen zur Bildbearbeitung gibt es vor allem einen großen Namen: Photoshop aus dem Hause Adobe. Sogar das Verb „photoshoppen“ hat es in den Duden geschafft. Leider ist die Software alles andere als ein Schnäppchen. So verlangt Adobe für die Nutzung derzeit rund 26 Euro – und das jeden Monat. Gut, dass es gleich drei interessante kostenlose Alternativen gibt.
An erster Stelle ist hier GIMP zu nennen. Das liegt daran, dass die kostenfreie Photoshop-Alternative ihrem kostenpflichtigen Pendant bezüglich der Vielfalt an Bearbeitungswerkzeugen kaum nachsteht. Ganz egal, ob Du nach Anpassungsmöglichkeiten, Ebenen, Filtern oder Masken suchst: GIMP bietet eine breite Auswahl. Zwar sind einige neuere Photoshop-Features nicht vorhanden. Doch nicht alle Nutzer benötigen einen CMYK-Support oder Smart Objects. Da fällt es schon mehr ins Gewicht, dass GIMP weniger benutzerfreundlich ist.
Etwas spezialisierter ist Canva als Alternative. Denn die Software spielt vor allem bei Präsentationen und Grafiken für die Soziale Medien ihre Stärken aus. Dabei zeichnet sie sich durch eine ausgeprägte Benutzerfreundlichkeit aus. Zudem handelt es sich um eine Web-Software, die nicht auf eine bestimmte Plattform beschränkt ist. Aber es gibt auch hier einen Wermutstropfen. Denn im Hinblick auf Bildbearbeitung bietet die kostenlose Version eher grundlegende Funktionen. Wer hier mehr und weitere Features möchte, muss die Pro-Variante erwerben. Diese kostet derzeit monatlich rund 12 Euro.
Für Windows-Besitzer komplett kostenlos ist hingegen ein Klassiker in Sachen Bildbearbeitung, nämlich Paint.NET. Dieser richtet sich allerdings eher an interessierte Laien als an Bildbearbeitungsprofis. Dafür lassen sich die notwendigen Skills schnell erlernen. Auch wenn diverse Profi-Werkzeuge im Vergleich zu Photoshop fehlen, stehen doch zahlreiche Bildanpassungsoptionen und Werkzeuge zur Verfügung. Viele schätzen besonders die Möglichkeit, beliebig viele Bearbeitungsschritte rückgängig zu machen.
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Buchhaltungs- und Unternehmenssoftware
Ohne die passenden Anwendungen kommen heute nur noch die wenigsten Unternehmen oder Freiberufler aus. Den Kern bietet dabei oft eine leistungsfähige Buchhaltungssoftware. Leider kosten viele Lösungen Geld. Das gilt auch für Lexoffice. Spätestens nach dem 30-tägigen Testzeitraum sollen Nutzer ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Doch es gibt auch hier Gratis-Alternativen.
Vor allem für Existenzgründer ist die Software MonKey Office interessant. Wenn Du Dein Unternehmen im letzten halben Jahr gegründet hast, kannst Du die Premiumversion der Software nämlich ein ganzes Jahr lang kostenfrei nutzen. Alternativ ist dauerhaft eine Gratisversion mit eingeschränkten Features verfügbar. Diese genügen für grundlegende Bedürfnisse in den Segmenten Adressenverwaltung, Kassenbuchführung und Rechnungsmanagement sowie Buchhaltung. Die Software unterstützt sogar den DATEV-Export, sodass Du Deine Daten direkt an Dein Steuerberaterunternehmen schicken kannst. Allerdings ist mit der kostenfreien Version von MonKey Office weder die Erstellung noch der direkte Versand von Angeboten und Rechnungen möglich.
Diese Einschränkung gibt es bei der kostenfreien Version von Papierkram nicht. Mit Papierkram Free kannst Du sogar beliebig viele Angebote und Rechnungen schreiben. Im Mittelpunkt steht hier die Buchhaltung. Integriert ist zudem eine Belegerfassung und -verwaltung. Dabei kannst Du Belege bequem via E-Mail importieren sowie in Form von CSV-Dateien exportieren. Arbeitszeiten lassen sich bei Bedarf erfassen und in Rechnungen übernehmen. Allerdings gibt es einige Features, die Nutzern der Bezahlversionen vorbehalten bleiben. Dazu zählen vor allem der Support von E-Rechnungen und Layout-Anpassungsmöglichkeiten.
Taxpool zählt zu den umfassenden Softwarelösungen für Unternehmen und Freiberufler. Mit Taxpool Mini gibt es auch hier eine kostenfreie Variante. Diese eignet sich nicht nur für Deine Buchhaltung und erleichtert Dir die Anfertigung einer Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR). Auch Angebote, Mahnungen oder Rechnungen lassen sich mit der Basis-Version anfertigen. Die wichtigste Einschränkung gibt es in puncto Datenexporte bzw. -übertragung. So ist nicht einmal die Übertragung der Steuerdaten via ELSTER möglich. Zudem wirkt die Benutzeroberfläche angestaubt und überladen. Außerdem musst Du bei Taxpool Mini auf grafische Auswertungen verzichten und kannst die App nur auf Windows-Computern nutzen.
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Grafikdesign-Software
Im Bereich Grafikdesign gilt CorelDRAW als Nummer eins. Kein Wunder: Schließlich bietet die Software eine breite Palette an Werkzeugen, bei denen auch bei Design-Profis keine Wünsche offen bleiben. Das hat allerdings seinen Preis. Denn bereits für eine einzelne Lizenz werden rund 780 Euro – oder 30,75 Euro pro Monat im Jahresabonnement – fällig. Gut, dass hier ebenfalls eine kostenfreie Alternative existiert.
Hier ist etwa Inkscape zu nennen. Besonders im Bereich Vektordesigns kann die Open-Source-Software mit dem großen Bruder CorelDRAW mithalten. Ganz egal, ob Du Diagramme, Illustrationen oder technische Zeichnungen gestalten willst: Inkscape hat die passenden Hilfsmittel parat. Doch bei aller Vielseitigkeit existieren einige Einschränkungen – etwa bezüglich des Angebots an Plug-ins. Zudem unterstützt Inkscape im Gegensatz zu CorelDRAW keine mehrseitigen Dokumente.
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Livestreaming-Software
Die Zahl der Personen, die Inhalte live streamen, hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Parallel dazu ist auch das Segment Streaming-Software gewachsen. Doch bei Apps wie Streamyard oder Vimeo werden monatliche Abogebühren fällig.
Komplett kostenlos ist hingegen OBS Studio. Dennoch gibt es kaum Einschränkungen. So kannst Du Deine Inhalte nicht nur in hoher Qualität streamen, sondern die Open-Source-Software auch flexibel an Deine Bedürfnisse anpassen. Auch auf ein modernes Quellenmanagement sowie die Möglichkeit, Szenenübergänge vielfältig zu gestalten, musst Du nicht verzichten. OBS Studio unterstützt die wichtigsten Streaming-Plattformen wie Twitch, YouTube oder Facebook Live und lässt sich zudem plattformübergreifend nutzen.
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Office-Software
Hier dürften viele zuerst an das Office-Paket von Microsoft mit bekannten Lösungen wie Word und Excel denken. Tatsächlich ist Microsoft 365, das diese und andere Programme beinhaltet, mit etwa 400 Millionen Nutzern die beliebteste Office-Lösung der Welt. Allerdings verlangen die Redmonder für eine Lizenz inzwischen satte 149 Euro. Alternativ ist auch ein Abo möglich, das mit 69 Euro pro Jahr allerdings ebenfalls ins Geld geht.
Zum Glück gibt es mit LibreOffice eine richtig gute Alternative, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreut. Nach Angaben der für die (Weiter-)Entwicklung der Software maßgeblich verantwortliche Document Foundation verwenden rund 200 Millionen Menschen das kostenlose Office-Paket. Dieses bietet alle wesentlichen Office-Programme und oft mehr Features, als der durchschnittliche Nutzer benötigt. Da fällt die altbackene Benutzeroberfläche kaum ins Gesicht. Leider funktioniert die Konvertierung von Microsoft-Office-Dokumenten – etwa zwischen den Tabellenkalkulationen Excel von Microsoft Office und Calc von LibreOffice – nicht immer reibungslos. Hier kann es nicht nur zu Ungenauigkeiten, sondern auch zu echten Fehlern kommen. Für Behörden, Unternehmen und sonstige Organisationen, die auch Dokumente nutzen, die mit Microsoft Office erstellt wurden, kommt das einem K.-O.-Kriterium gleich. Als Insellösung ist LibreOffice hingegen eine Top-Alternative.
Mit der Google Suite offeriert auch der Suchmaschinenprimus eine leistungsfähige Office-Suite, für die Du lediglich einen kostenfreien Google-Account benötigst. Das Paket umfasst Google Docs für Textverarbeitung, Google Sheets für Tabellenkalkulationen sowie Google Slides für Präsentationen. Die Google Suite eignet sich besonders gut für die Kooperation zwischen mehreren Nutzern an verschiedenen Orten. Denn bei den Apps handelt es sich um Online-Tools, die sich plattformübergreifend sowie in Echtzeit nutzen lassen.
Du hast Dich an Microsoft Office gewöhnt und möchtest Dich nur ungern umstellen? Dann kannst Du auch online Gratis-Versionen von Excel, PowerPoint und Word verwenden. Der Haken an der Sache? Du benötigst ein Microsoft-Konto und musst während der Nutzung angemeldet sein. Zudem ist der Funktionsumfang im Vergleich zu der Bezahlversion eingeschränkt. Für alle Fans von Microsoft-Office, die ohnehin nur die Basisfunktionen benötigen, dürfte das jedoch kaum ins Gewicht fallen.
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PDF-Software
Das 1993 von Adobe entwickelte Format PDF spielt auch heute noch eine wichtige Rolle. Allerdings ermöglicht der Adobe Acrobat Reader im Kern nur das Anzeigen, Drucken, Kommentieren und Signieren von PDF-Dokumenten. Für die Bearbeitung oder Erstellung ist hingegen Adobe Acrobat Pro erforderlich. Dafür fallen im Jahres-Abo derzeit 23,79 Euro an. Kein Problem: Denn hier gibt es besonders viele gute Gratis-Alternativen.
So bietet die bereits erwähnte Office-Suite LibreOffice auch die Möglichkeit, PDFs zu bearbeiten. Weitere Alternativen sind Programme wie PDFgear, PDF24 Creator sowie die Gratis-Version von ONLYOFFICE PDF Editor. Diese Apps bieten alle Features – vom Bearbeiten bis zum Konvertieren von Dokumenten – die ein Großteil der Nutzer benötigt.
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Software-Update-Manager
Die Programme auf Deinem Computer sollten möglichst immer auf dem aktuellen Stand sein. Denn so profitierst Du möglicherweise nicht nur von einem erweiterten Funktionsumfang. Auch das Risiko, sich Schadsoftware einzufangen, sinkt. Denn während Hacker ständig nach Sicherheitslücken in Apps suchen, bemühen sich Entwickler, diese möglichst schnell zu stopfen. Allerdings ist es ziemlich mühsam, nach verfügbaren Aktualisierungen zu suchen. Hier helfen sogenannte Software-Update-Manager. Viele Hersteller bringen für ihre Programme jeweils eine Gratis- und eine Bezahlversion heraus. Letztere bietet dabei in der Regel zusätzliche Features.
Dabei gehört die Gratis-Variante des IObit Software Updater zu den wenigen kostenlosen Programmen, die Aktualisierungen auch gleich automatisch installieren. Allerdings findet die App weniger Updates als die Konkurrenz und wirbt aufdringlich für weitere Programme von IObit.
Eine Alternative kann Ucheck sein. Der Software-Update-Manager kann jedoch nur rund 250 Apps direkt auf den neuesten Stand bringen. Weitere Update-Tipps liefert dann die Community.
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Videobearbeitungssoftware
Für die Videobearbeitung setzen viele Profis auf Adobe Premiere Pro. Allerdings ist das Programm nicht nur bezüglich der Hardware anspruchsvoll, sondern auch für Laien in der Bedienung recht komplex. Dazu kommen Abo-Gebühren von rund 26 Euro im Monat.
Davinci Revolve ist hingegen auch in einer kostenlosen Version verfügbar, die fast den gleichen Funktionsumfang wie die Bezahl-Variante bietet. Es lassen sich hier nur keine 3D-Bearbeitungen durchführen. Wer das verschmerzen kann, erhält eine leistungsstarke Software mit zahlreichen Profi-Features. Allerdings ist die Bedienung ähnlich wie bei Adobe Premiere Pro auf Profis ausgelegt.
Als Open-Source-Software ist Kdenlive komplett kostenlos. Das merkt man dem enormen Funktionsumfang – der von Keyframe-Animationen bis zu mehrspurigen Timelines reicht – nicht an. Die meisten Nutzer dürften hier nichts vermissen. Zudem ist Kdenlive nicht nur für Windows, sondern auch für Linux und macOS erhältlich.
Last, but not least bietet auch Shotcut zahlreiche Hilfsmittel für die Bearbeitung von Videos. Die plattformübergreifende Software unterstützt dabei besonders viele Dateiformate. Allerdings ist das Design an einigen Stellen nicht besonders benutzerfreundlich geraten.